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Ausgrabungen. TROJA. 13. Route. 179 die Ostmauer. Sie bestand aus einem einst gegen 6m hohen und
5m dicken, geböschten und nach außen sichtbaren Unterbau, dessen
Quadern fast regelmäßig behauen waren und ziemlich wagerechte
Schichtlinien bildeten. Darauf erhob sich, von 1m über dem Burg-
boden
ab, ein senkrechter Oberbau, aus flachen, viereckigen, fast
regelmäßig bearbeiteten Steinen; dieser Oberbau war nur 2m dick,
ließ also innen einen Umgang auf dem breiteren Unterbau frei.

Beim ursprünglichen Mauerbau der VI. Schicht wurde auf dem Unter-
bau
ein gleich dicker Oberbau aus an der Luft getrockneten Lehmziegeln
errichtet; in einer späteren Epoche der VI. Schicht wurde dieser Oberbau
durch einen solchen aus den flachen, viereckigen Steinen ersetzt, die in
ihrer Form die Lehmziegel nachahmen (daher Steinziegel genannt); dieser
erhaltene Oberbau brauchte dann nicht so dick zu sein wie der aus den
schwächeren Lehmziegeln errichtete.

9m vom Haupttor nach O. trifft man zum ersten Mal das charak-
teristische
Merkmal dieser Ringmauer, das in Abständen von 9-10m
wiederkehrt: eine sauber angearbeitete, 0,10-0,15m tiefe Ecke; diese
Ecken bilden eine wirksame Unterbrechung der Mauerfläche und ver-
wandeln
den Ring in ein Vieleck. Die erste Ecke liegt schon inner-
halb
des römischen Theaters B, unter dem die Mauer durchführt.

Die unterste Sitzstufe ist von Marmor; die Stelle des Bühnenhauses
vertritt ein Marmorbema; das Ganze ist im Viereck von Mauern eingeschlossen
und war, nach Analogie der entsprechenden Bauten in Priene, Milet usw.,
das Buleuterion (Versammlungshaus des Rates) der hellenistischen Stadt.

Jenseits folgt man der Mauer weiter. Hinter der langen römischen
Quermauer aus regelmäßigen Quadern folgt der einst zweistöckige
Südostturm (Pl. VI h: J K 7, 8). Die sämtlichen Türme wurden
der mykenischen Mauer nachträglich vorgelegt, etwa um die Zeit,
als der dünnere Steinziegeloberbau auf der Mauer an die Stelle des
dickeren Luftziegelbaues trat.

L. (w.) vom Turm liegen, von der Mauer durch eine Straßen-
breite
getrennt, Häuser der mykenischen Schicht: VI G, das von einer
dicken römischen Quadermauer (der südl. Stylobatmauer des Tempel-
bezirks
) geschnitten wird, dann nördl. daran anstoßend und von der
Ringmauer etwas weiter abgelegen, VI F, und daran n. anschließend,
VI E und VI C. Die Häuser der VI. Schicht lagen in mehreren
konzentrischen Terrassen um den Hügel herum (vgl. den Quer-
schnitt
S. 177); auf dem höchsten Punkt hat man sich wohl den
Palast des Königs zu denken; doch ist von den oberen Terrassen
nichts mehr gefunden worden, da der Boden in späterer Zeit ein-
geebnet
wurde. Die Hauptwege liefen rundherum; von den Toren
führten radiale Rampen hinauf, und zwischen den Wohnungen be-
fanden
sich Gäßchen. Die Gebäude bestanden aus einer Vorhalle
(vielleicht Doma zu nennen) zwischen Anten, und dem Innengemach
(Thalamos). Die Hausmauern waren vielleicht ursprünglich auch
dicke Lehmziegelmauern, die dann später durch dünnere aus Stein
ersetzt wurden. Sie trugen flache Erddächer; die meist nur meter-
hoch
erhaltenen Mauern zeigen öfter die bei der Ostmauer erwähnte
Flächenverzierung durch senkrecht angearbeitete Vorsprünge. VI F